Der Meister und der Bastard

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Die Kurzgeschichte »Der Meister und der Bastard« spielt einige Jahre vor meinem Roman »Im Zeichen des Löwen« und erzählt dessen Vorgeschichte. Darin lernen Sie Schiffsbaumeister Folkmar Peters, den Bastard Jann Wilken und andere wichtige Figuren der Friesensaga kennen.

Viel Spaß beim Lesen!

Der Meister und der Bastard

Warfstede in Harlingerland
Anno Domini 1344

Der Bastard war wieder da.

Er musste aufgetaucht sein, als Folkmar unten im Frachtraum gewesen war. Wie üblich hockte der blasse Junge am Ufer und beobachtete das Geschehen an Bord. Er konnte stundenlang dasitzen, beinahe reglos, während der Wind mit seinem hellen Haar spielte.

Folkmar Peters war Schiffsbaumeister. Ihm gehörte die Lastadie am Rande des Dorfes, wo er seit nunmehr elf Jahren Schiffe und Boote konstruierte. Seit dem vorletzten Herbst arbeiteten seine Leute und er an einer neuen Kogge. Das bauchige Hochseeschiff hatte den Stapellauf bereits hinter sich; gehalten von dicken Tauen schwamm es auf dem kleinen See an der Landseite des Deichs. Bald würden sie mit den Aufbauten beginnen. Zunächst aber passten sie die Decksplanken ein: eine vergleichsweise leichte Arbeit, zumal das Wetter ihnen gewogen war.

Der Bastard beäugte jeden ihrer Handgriffe.

Jann Wilken heißt er, erinnerte sich Folkmar. Jann war der Sohn von Wilke Tammen Osinga, dem reichsten Mann von Warfstede, der mit seinen Kriegsleuten das Steinhaus bewohnte und dem Kirchspiel als Richter vorsaß. Wilke hatte ihn mit einer Magd gezeugt und fütterte den Bastard durch, wie es die Ehre von ihm verlangte. Bei Ebbe ging Jann stets zum Siel und prüfte, ob sich das Schleusentor richtig öffnete. Andere Aufgaben hatte er offenbar keine. Sonst könnte er nicht Tag für Tag hier sitzen und ihnen zuschauen.

Folkmar schüttelte den Kopf, griff nach Hammer und Beitel und ging den Gesellen zur Hand.

Es war ein milder Sommermorgen. Der laue Wind kräuselte das Wasser und strich durch das Röhricht. Draußen vor dem Deich glitzerte das Watt wie ein gewaltiger Silberhort, über dem Priel kreischten die Möwen. Zur Mittagsstunde, als die Männer gerade das Werkzeug niederlegten, bemerkte Folkmar eine Gestalt auf dem Pfad am Seeufer. Es war Wilke Tammen.

»Geht schon einmal vor«, sagte Folkmar zu den Gesellen, die daraufhin das Schiff verließen und im Schatten ihr Essen auspackten. Währenddessen schritt Wilke zum Anleger. Als Jann seinen Vater erblickte, stand er ruckartig auf. Wilke beachtete den Jungen nicht. Das Holz knarrte, als er die breite Planke heraufkam und auf das Deck trat.

Der Richter war ein Bär von einem Mann, mit vernarbten Zügen, wucherndem Barthaar und Armmuskeln wie Schiffstaue. Er trug ein grünes Gewand aus flandrischem Tuch, gehalten von einem Gürtel aus Leder und Gold. Folkmar hatte nicht viel übrig für Wilke, der sich gebärdete wie ein Herr, obwohl er als Richter in keiner Weise über den anderen Dorfbewohnern stand. Die Menschen von Warfstede waren freie Friesen, niemandem untertan. Doch Folkmar behielt seine Abneigung für sich. Wilke war es, der die Kogge in Auftrag gegeben hatte. Von seinem Silber ernährte Folkmar Frau und Tochter, bezahlte er die Gesellen.

»Wie geht es voran?« Wilkes Stimme grollte wie die Brandung in einer stürmischen Nacht.

»Sieh selbst.« Folkmar war kein Freund vieler Worte. Lange Reden ermüdeten ihn schneller als die harte Arbeit auf der Lastadie.

Wilke ging auf dem halbfertigen Deck umher, betrachtete das Bratspill, blickte hinunter in den Frachtraum. Die Zimmerleute hatten sorgfältig gearbeitet, doch ihm kam kein Lob über die Lippen. »Willst du bald den Mast setzen?«

»Nächste Woche.«

»Wann wird sie fertig sein?«

»Zu Michaelis im kommenden Jahr, wenn das Holz nicht teurer wird.«

Wilke hakte die Daumen hinter den Gürtel. »Ich brauche sie früher.«

»Du weißt, dass es drei Jahre dauert, eine Kogge zu bauen.«

»Strengt euch an, damit es schneller geht. Im nächsten Sommer will ich die Jungfernfahrt machen.«

»Das kostet einen Aufpreis.«

»Du bekommst sechshundert Mark, wie es vereinbart ist. Das muss reichen.« Wilke klopfte ihm auf die Schulter und ging von Bord.

Folkmar machte sich keine Sorgen, die Arbeit rechtzeitig zu schaffen. Er hatte mehr Zeit als nötig eingeplant. Er kannte Männer wie Wilke zu Genüge. Seine Auftraggeber waren reiche Friesen, Kaufleute aus Bremen, Edelleute aus Sachsen. Unverschämt waren sie alle.

Als Wilke fort war, ging er über die Planke an Land. Der Bastard sprang auf, flitzte wie ein aufgeschrecktes Kaninchen an der Helling vorbei und rannte zum Dorf.

Ein seltsamer Junge, dachte Folkmar und setzte sich zu den Gesellen.

***

Auch am nächsten Morgen saß Jann am See.

Jorien beobachtete ihn seit Tagen, doch sie hatte noch nicht den Mut gefunden, ihn anzusprechen. Sie hatte ein wenig Angst vor Wilke Tammen und dessen Söhnen, die allesamt älter waren als sie. Jorien erlebte gerade ihren zehnten Sommer.

Das Haus ihrer Eltern lag einen Steinwurf von der Lastadie entfernt. Alte Birken umstanden das langgestreckte Holzgebäude; ihre Blätter schufen einen grünen Baldachin, unter dem es selbst im Juni schattig und kühl war. Jorien hatte Jann entdeckt, als sie nach draußen gegangen war, um die Hühner im Gemüsegarten zu füttern. Eine ganze Weile stand sie da und spähte in seine Richtung, bis ihre Mutter sie rief.

»Schau, das Festgewand ist ganz schmutzig.« Etta saß auf der Bettkante und betrachtete stirnrunzelnd die Flecken auf dem feinen Tuch. Anders als die meisten Dorfbewohner besaß Joriens Vater zwei Gewänder: eines für den Alltag und ein zweites für besondere Anlässe. Er war kein reicher Mann, doch als Schiffsbaumeister verdiente er mehr als ein Bauer oder Torfstecher, sodass er sich diesen kleinen Luxus leisten konnte. »Dein Vater möchte es am Sonntag anziehen. Ich muss es waschen. Holst du mir Wasser?«

»Gewiss, Mutter.« Mit einem Eimer in jeder Hand verließ Jorien das Haus und schlenderte zum See. Das Schilfrohr am Ufer wiegte sich im Wind wie eine Tänzerschar zu Flötenklängen. Zuerst wollte sie einen Bogen um Jann machen. Dann fasste sie sich ein Herz und ging zu ihm. Obwohl sie kaum ein Geräusch machte, bemerkte er sie. Wachsam, fast gehetzt blickte er sie an.

»Warum sitzt du jeden Tag hier?«

»Nur so.«

»Ich bin Jorien Folkmars.«

»Ich weiß, wer du bist.« Er schaute wieder zur Kogge.

Jorien stellte die Eimer ab und setzte sich auf die Böschung. Jann hatte drei Halbbrüder. Da war der schöne Unicke Wilken, der einmal das Steinhaus der Familie Osinga erben und Richter des Kirchspiels werden würde. Here, der Zweitgeborene, trug stets ein großspuriges Grinsen zur Schau. Abbe, der dritte, hatte krumme Glieder und einen Buckel wie ein Schrat aus dem Moor. Jorien gruselte sich vor ihm.

Was sie von Jann halten sollte, wusste sie nicht recht. Auf jeden Fall war er genauso wortkarg wie ihr Vater.

»Magst du Schiffe?«

Jann nickte. Jorien seufzte in sich hinein. Musste man ihm alles aus der Nase ziehen?

»Ich mag Holz«, rückte er plötzlich heraus, und es klang, als müsse er zunächst jedes Wort sorgfältig prüfen. »Und was man damit machen kann.«

»Willst du dich an Bord umsehen? Mein Vater hat gewiss nichts dagegen.«

»Ich sitze lieber hier«, murmelte er.

Schweigend betrachteten sie das Schiff und lauschten dem Hämmern der Zimmerleute.

»Wo bleibst du denn?«, rief ihre Mutter.

»Ich muss zurück.« Eilends füllte sie die Eimer und schleppte sie die Böschung herauf. »Bis bald.«

»Ja«, sagte er nur.

Als Jorien zum Haus zurückging, dachte sie, dass Jann ganz anders war als seine Halbbrüder. Er war nicht so schön wie Unicke, nicht so hässlich wie Abbe und ganz gewiss nicht so hochnäsig wie Here.

Den restlichen Tag dachte sie über diesen ungewöhnlichen Jungen nach.

***

Am nächsten Tag erschien Jann nicht bei der Lastadie. Jorien fragte sich, ob sie ihn mit ihren Fragen vertrieben hatte. Am frühen Nachmittag, als sich das Meer von der Küste zurückzog, ging sie zum Siel. Die Salzwiesen an der Tidenseite des Deichs lagen bereits trocken. Das Schleusentor hatte sich teilweise geöffnet und entließ den während der Flut aufgestauten Fluss hinaus ins Watt.

Jann tauchte kurz nach ihr auf. Er warf ihr einen schwer zu deutenden Blick zu, ehe er ein Floß ins Wasser schob und mit den Händen zum Siel paddelte. Ein dicker Ast hatte sich im Tor verkeilt und blockierte einen Flügel. Jann zerrte daran.

»Brauchst du Hilfe?«

Er paddelte zum Flussufer, reichte ihr die Hand und zog sie aufs Floß. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, den Ast zu lockern, sodass er fortgeschwemmt wurde. Jann lächelte sie so flüchtig an, dass sie es fast nicht bemerkt hätte.

Das Floß trieb durch das offene Siel. Sie lenkten es ins flache Wasser, wo sie heruntersprangen und es auf die Salzwiese zogen. Dann setzten sie sich auf den Deich und schauten aufs Meer hinaus, während ihre Füße in der Sonne trockneten.

»Warum sieht dein Bruder Abbe so komisch aus?«, fragte Jorien nach einer Weile.

»Er kam so zur Welt.«

»Das weiß ich. Aber warum? War seine Mutter krank, als sie mit ihm schwanger war?«

»Keine Ahnung«, sagte Jann. »Ich schätze, Gott hat ihn so gemacht, um uns zu prüfen.«

»Viele im Dorf haben Angst vor ihm.«

Er schaute sie an. »Du auch?«

»Ein bisschen«, gestand sie.

»Abbe ist der freundlichste Mensch, den ich kenne.« Jann klang verärgert. »Und er ist klüger als die meisten. Er kann lesen und schreiben, weißt du?«

Jorien fühlte sich schlecht. Warum plapperte sie auch so ein dummes Zeug? »Du magst ihn sehr, oder?«

»Er ist mein bester Freund.«

Ganz Warfstede verachtete den buckligen Abbe Wilken, doch das schien Jann nicht im Geringsten zu kümmern.

»Wohin gehst du?«, fragte sie, als er aufstand.

»Zur Lastadie.«

»Ich komme mit.«

Sie setzten sich an dieselbe Stelle wie gestern. Jann schien nicht nachtragend zu sein. Unvermittelt sagte er:

»Ich will Schiffe bauen.« Seine dunklen Augen glitzerten wie Bernstein. »Stell dir vor, du baust ein Schiff, auf dem ein Kaufmann nach Lübeck fahren kann. Oder nach Bergen. Und du baust es so gut, dass er keine Angst vor Stürmen haben muss. Das würde mich stolz machen.«

»Du willst Zimmermann werden?«

»Ja«, antwortete er voller Überzeugung.

»Warum fragst du nicht meinen Vater, ob du für ihn arbeiten darfst? Er hatte schon lange keinen Lehrburschen mehr. Wie alt bist du?«

»Elf.«

»Ein bisschen alt für einen Lehrjungen. Aber vielleicht nimmt er dich ja trotzdem an.«

»Ich weiß nicht …« Er rupfte einen Halm aus und strich damit über das Wasser.

»Mein Vater ist ein freundlicher Mann«, ermunterte sie ihn und entschied: »Gleich morgen fragst du ihn.«

Er gab keine Antwort. Aber da war wieder dieses Glitzern in seinen Augen.

Sie schauten zu, wie die Männer Planken an Deck trugen, die Bretter zusägten und verlegten.

»Was ist eigentlich mit deiner Nase passiert?« Das fragte sich Jorien seit ihrer ersten Begegnung. Seine Nase saß leicht schief im Gesicht.

»Das war mein Bruder Here. Er hat sie mir gebrochen, bei einer Rauferei.«

»Here ist ein ganz schöner Mistsack, oder?«

»Ein richtig blöder Mistsack«, bestätigte Jann.

Sie sahen einander an und fingen gleichzeitig an zu grinsen.

***

Folkmar brauchte nicht viel Schlaf. Noch vor dem ersten Hahnenschrei stand er auf und ging zur Lastadie. Die Schuppen und Werkhütten um die Helling, dunkle Flecken in der schwindenden Finsternis, gerannen allmählich zu festen Formen. Wind strich über den See und raschelte leise im Röhricht: das einzige Geräusch, das Folkmar vernahm. Die Gesellen würden erst später kommen, nachdem die Morgenglocke geläutet hatte. Er trat auf den Anleger, biss von einem Brotkanten ab und betrachtete die halbfertige Kogge. Er liebte diese frühen Stunden, wenn er allein war mit seinen Gedanken und in Ruhe die anstehende Arbeit durchgehen konnte. In einigen Tagen würden sie den Mast einzapfen. Er war bereits fertig und lag bei den Feuergruben: ein enormes Stück Tannenholz, sechsundfünfzig Ellen lang, was der vierfachen Breite des Rumpfs von Bord zu Bord entsprach. Beim Schiffbau kam es auf die richtigen Größenverhältnisse an. Länge und Breite der Rumpfschale, Höhe der Bordwände, Anzahl der Spanten und Planken – alles musste präzise aufeinander abgestimmt werden, oder die Kogge wäre nicht seetüchtig. Nichts davon war irgendwo aufgeschrieben. Sämtliche Zahlen hatte Folkmar im Kopf; sie waren ihm so vertraut wie die Namen seiner Lieben.

Sein Blick wanderte vom Bug zum Achterschiff. Hatte er alles richtig gemacht? Lieber hundert mal zu oft nachgedacht als einmal zu wenig. Ein Fehler in der Konstruktion konnte Leben kosten. Als er den letzten Brotbissen herunterschluckte, kam er zu dem Schluss, dass er nichts übersehen hatte. Sie hatten gut gearbeitet. Sie konnten weitermachen.

Folkmar vernahm ein Geräusch und erwartete einen Gesellen zu sehen, der früher als gewohnt zur Arbeit erschien. Doch auf der Lastadie war niemand. Er trat aufs Ufer und kniff die Lippen zusammen. Da war es wieder: ein leises Klappern, es kam von einem Schuppen. Wollte man ihm sein kostbares Werkzeug stehlen? Die Dorfbewohner würden so etwas nicht tun, sie waren ausnahmslos rechtschaffen. Unter den auswärtigen Händlern jedoch, die nach Warfstede kamen und auf dem Markt Tuch und Spezereien feilboten, waren mitunter zwielichtige Gestalten, denen er keine halbe Elle weit traute.

Im Vorbeigehen nahm er ein Zimmermannsbeil vom Tisch und näherte sich der Werkhütte, deren Tür einen Spalt offen stand. Seine Hände waren schweißnass. Er verabscheute Gewalt. Doch er war entschlossen, seine Habe zu verteidigen.

Er riss die Tür auf und hörte ein erschrockenes Keuchen. Im schwachen Licht, das durch die Fensterschlitze fiel, sah er einen zurückweichenden Schemen. Mit drei langen Schritten war Folkmar bei ihm, packte den Dieb am Kragen und holte mit dem Beil aus.

»Gib sofort meine Sachen her, oder ich schlag dich tot!«

Ein Beitel fiel zu Boden. Er schüttelte den Kerl, der wie erstarrt war und die Arme von sich streckte.

Es war der Bastard.

»Was zum Teufel …?«, knurrte Folkmar und ließ das Beil sinken.

»Ich wollte nichts wegnehmen – wirklich!«, beteuerte der Junge.

»Was schleichst du hier herum?«

»Ich … ich … wollte mich nur umsehen. Das Werkzeug anschauen.«

»Ich hätte dich fast in Stücke gehauen!«

Der Junge starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. Folkmar ließ ihn los.

»Mach das nicht wieder, hörst du? Wenn du etwas anschauen willst, frag vorher. Was bist du überhaupt so früh wach? Im Steinhaus liegen doch bestimmt alle noch in den Betten.«

»Ich konnte nicht schlafen.«

Folkmar hob den Beitel auf und legte ihn zu den anderen Werkzeugen. Der Junge rührte sich nicht vom Fleck.

»Verschwinde, na los.«

Jann ging zwei, drei Schritte zur Tür, dann blieb er stehen.

Folkmar seufzte. »Was denn noch?«

Es dauerte schier eine Ewigkeit, bis Jann mit einer Antwort herausrückte. »Darf ich dein Lehrling werden?«

Folkmar runzelte die Stirn. Was redete der Junge da?

»Ich will lernen, wie man Schiffe baut.«

»Ich suche gerade keinen Lehrburschen.«

»Aber Jorien hat gesagt –«

»Jorien hat das nicht zu entscheiden«, unterbrach Folkmar ihn ungehalten. »Weiß eigentlich dein Vater, dass du hier bist?«

Jann schüttelte den Kopf.

»Ein Zimmermann muss aus ehrlichen Verhältnissen kommen. Einen Bastard kann ich nicht gebrauchen.«

Jann stand einfach da. Sein Gesicht war bar jeder Regung, soweit Folkmar im trüben Licht erkennen konnte.

»Hast du verstanden, was ich gesagt habe?«

Endlich trollte sich der Junge. Schlüpfte durch die Tür und gab Fersengeld. Folkmar verzog den Mund. So waren Wilke Tammen und seine Söhne: Hielten sich für die Herren der Welt und glaubten, sie könnten alles haben. Sogar der Bastard.

***

Abends, als die Sonne tief über der Marsch stand und die Werkhütten lange Schatten warfen, verlegten sie die letzte Decksplanke. Es war noch hell genug, dass sie hätten weiterarbeiten können. Folkmar aber entschied, es für heute gut sein zu lassen. Die Gesellen klopften das Werkzeug auf, wie es Brauch war, und marschierten von Bord.

»Kommst du mit in die Schenke?«, fragte einer.

»Ich esse daheim.« Folkmar verabschiedete die Männer, die ein fröhliches Lied anstimmten, während sie zum Dorf schlenderten.

Zuhause stand das Essen bereits auf dem Tisch. Es gab Erbseneintopf. Etta füllte seine Schale und stellte ihm einen Becher mit Dünnbier hin.

»War Jann Wilken heute bei dir?«, fragte seine Tochter.

Folkmar legte den Löffel hin. »Er hat mich gefragt, ob ich ihn in die Lehre nehme. Hast du ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt?«

Jorien nickte. »Er würde gern Schiffe bauen.«

»Wenn ich einen Bastard zum Zimmermann ausbildete, würde mir die Zunft die Hölle heißmachen. Was hast du dir dabei gedacht?«

»Ich wollte ihm helfen. Du sagst doch immer, man muss den Leuten helfen.«

»Der Junge ist ein Osinga – er braucht deine Hilfe nicht.« Folkmar blickte seine Tochter streng an. »Ich will nicht, dass du dich mit ihm abgibst. Er ist ein schlechter Einfluss.«

»Aber er ist mein Freund!«, protestierte Jorien.

»Du wirst dich von ihm fernhalten.«

»Folkmar«, begann Etta.

Er hieb mit der Faust auf den Tisch, dass Frau und Tochter zusammenzuckten. »Wenn ich den Jungen noch einmal auf der Lastadie herumschleichen sehe, jage ich ihn fort. Jetzt genug davon. Lasst uns essen.«

Niemand sprach ein Wort, während sie den Eintopf verzehrten.

***

Der Sonntag war der einzige Tag in der Woche, an dem Folkmar länger schlief. Nach dem Morgenbrot legte er das Festgewand an und ging mit seiner Familie zum Gottesdienst. Die Kirche stand neben dem Steinhaus der Familie Osinga auf der Wurt, jenem grasbewachsenen Erdhügel, den die Gründer des Dorfes vor langer Zeit aufgeschüttet hatten, um das Gotteshaus vor Sturmfluten zu schützen. Die Kirche war älter als der Deich, als das trutzige Heim der Osinga, als sämtliche Hütten ringsherum: ein düsterer Bau aus rissigen Backsteinen, mehr Festung als Tempel. Auf Simsen und Mauervorsprüngen brannten Talgkerzen, verschmolzen zu wulstigen Gebilden, die Folkmar an menschliche Gebeine erinnerten.

Ippe Tammen, der Vikar des Kirchspiels, las die Messe, zu der das ganze Dorf gekommen war. Wilke Tammen stand mit seinem Weib Sibbe vorne beim Altar. Bei ihnen waren ihre drei Söhne sowie die Kriegsleute und Diener der Familie. Folkmar spähte zu Janns Mutter, einer Magd namens Gela Reinken, eine Schönheit mit fein geschnittenen Zügen und blondem Haar, das sie züchtig unter der Haube verbarg. Sie und Jann standen am äußersten Rand der Gruppe, als könnte Sibbe ihre Nähe nicht ertragen. Gela hielt den Blick gesenkt. Folkmar schaute weg. Er ärgerte sich über seine Neugier. Die persönlichen Belange der Familie Osinga gingen ihn nicht das Geringste an.

Ippe war ein umständlicher Mann mit einer Vorliebe für langatmige Predigten. Als die Gemeinde endlich den Segen erhielt, war der Morgen bereits weit fortgeschritten. Draußen wandte Folkmar das Gesicht zur Sonne und schloss für einen Moment die Augen. Vermutlich war es gotteslästerlich, so etwas zu denken, doch er mochte die finstere und kalte Kirche nicht. Eigentlich mochte er gar keine Kirchen. Am liebsten wäre es ihm gewesen, man würde den Gottesdienst unter freiem Himmel feiern, umgeben von Gras und Blumen und frischer Luft, wie es ihre Vorfahren getan hatten, bevor das Christentum nach Friesland gekommen war.

Er wollte gerade die Wurt hinabsteigen und ein paar Worte mit dem Segelmacher wechseln, als Wilke auf ihn zukam.

»Wir speisen drüben auf der Wiese. Sei mein Gast.«

Folkmar konnte sich Angenehmeres vorstellen, als den Sonntag mit den Osinga zu verbringen. Doch er konnte es sich nicht erlauben, Wilke vor den Kopf zu stoßen.

Im Schatten einer ausladenden Birke stellten die Knechte einen Tisch und zwei Bänke auf. Das Steinhaus überragte die Bäume und die reetgedeckten Hütten der Bauern und Fischer. Es hatte drei Stockwerke und bestand gänzlich aus roten Backsteinen, weshalb es weithin zu sehen war wie ein steingewordenes Leuchtfeuer. Die Mägde bestückten die Tafel mit Frankenwein, Brot, Käse und kaltem Fleisch. Folkmar stieß mit Wilke und dessen erstgeborenem Sohn Unicke an, ehe sich alle setzten. Der bucklige Abbe hatte sichtlich Mühe, die steifen Beine über die Bank zu heben und unter den Tisch zu stellen; umständlich hantierte er mit dem Gehstock. Obwohl er das Gesicht vor Schmerz verzog, half niemand dem armen Jungen. Sein Bruder Here machte sich über ihn lustig und sagte, Abbe sehe aus wie ein garstiger Wasserspeier. Folkmar wandte den Blick ab.

Etta begann sogleich mit Sibbe zu plaudern. Im Gegensatz zu Folkmar hatte sie Freude an Gesprächen und genoss es, die Freuden und Sorgen anderer zu hören, weshalb sie im ganzen Dorf beliebt war. Jorien spähte derweil ständig zu Jann, der nicht mit ihnen am Tisch saß. Der Junge musste seiner Mutter helfen, die Familie und deren Gäste zu bedienen. Folkmar seufzte in sich hinein. Warum hatte sie ausgerechnet mit ihm Freundschaft schließen müssen? Es gab doch genug andere Kinder in Warfstede.

»Ich weiß, wie ich die Kogge nennen werde«, erklärte Wilke. »Magnus soll sie heißen.«

»Ein guter Name«, sagte Folkmar. Der heilige Magnus war der Patron von Harlingerland, jener Landesgemeinde, zu der Warfstede gehörte. Seine Reliquien lagen im nahen Marktflecken Esens.

Wilke interessierte sich für die Arbeit an der Kogge und löcherte ihn mit Fragen zum Holz, zur Klinkerbauweise, zur Beschaffenheit von Brat- und Gangspill. Obwohl Folkmar bestens über diese Dinge Bescheid wusste, war es ihm nicht gegeben, sie anderen in verständlichen Worten zu erklären. Doch ihr Gastgeber hörte seinen einsilbigen Antworten ohnehin kaum zu. Wilke schien plötzlich zu einem Experten auf dem Gebiet des Schiffbaus geworden zu sein und erklärte Folkmar, wie er seine Arbeit zu tun habe. Irgendwann nickte Folkmar nur noch und trank schweigend seinen Wein.

Als sein Becher leer war, winkte Wilke Jann heran.

»Unser Gast sitzt auf dem Trockenen.«

Der Junge eilte zum Steinhaus und kam mit einer vollen Kanne zurück. Folkmar war der Einzige, der bemerkte, dass Here den Fuß ausstreckte. Jann stolperte darüber und schüttete seinem Vater einen Schwall Wein auf das Festgewand. Here fing an zu lachen. Wilke dagegen lief rot an.

»Du dummer Tölpel!«, brüllte er und sprang auf. Jann wich zurück, die Augen aufgerissen. Wilke schlug ihm ins Gesicht, sodass er taumelte und die Kanne fallen ließ.

»Der gute Wein!« Wilke schlug noch einmal zu, diesmal so hart, dass Jann stürzte. »Steh auf!«

Dem Jungen liefen die Tränen über die Wangen, doch er gehorchte. Abermals traf ihn Wilkes gewaltige Pranke und schmetterte ihn zu Boden. Der Vorgang wiederholte sich: aufstehen, zuschlagen, hinfallen. Und noch einmal: aufstehen, zuschlagen, hinfallen. Niemand am Tisch sagte etwas. Die Diener standen stocksteif da. Here war das Lachen vergangen. Folkmar umklammerte den Becher und brachte kein Wort heraus.

»Vater, hör auf«, wisperte Abbe schließlich.

»Willst du der Nächste sein?«, bellte Wilke. Er packte Jann am Kragen, zerrte ihn auf die Füße und hob die Faust. Dieser Schlag war der letzte. Jann blieb auf der Erde liegen, keuchend, halb ohnmächtig. Er blutete an der Lippe, der Wange, der Augenbraue. Als Wilke sich an den Tisch setzte, eilte Gela herbei, von Tränen überströmt. Sie half ihrem Jungen auf und führte ihn fort.

Wilke riss Sibbe den Lappen aus der Hand und tupfte sein Gewand ab. Höllenfeuer glühte in seinen Augen. »Nutzlos wie ein dreibeiniger Esel«, knurrte er. »Bei Gott! Hätte ich ihn damals nur im Moor ausgesetzt und den Wölfen überlassen. Es wäre für uns alle das Beste gewesen.«

***

Als Jann aufwachte, war er allein in der Halle. Nackt lag er auf dem Schlaflager, das er sich mit seiner Mutter teilte. Er konnte nicht richtig sehen – das linke Auge war zugeschwollen. Die Lippe, der Kiefer, der ganze Kopf tat weh.

Er wusste nicht, wie lange er bereits hier lag. Das Letzte, woran er sich erinnerte, waren die Schläge. Alles danach war ein Wirrwarr aus Schmerz, Benommenheit und Finsternis. Seine Mutter hatte bei ihm gewacht, hatte ihm Mohnsaft gegeben und seine Wunden gepflegt. Wo war sie jetzt? Wahrscheinlich arbeitete sie oben in den Gemächern.

Der Mast!, durchfuhr es ihn.

Jann schlug die Decke zur Seite und torkelte, als ihn jäher Schwindel überfiel. Er atmete tief ein und aus, bis es ihm besser ging. Dann zog er seinen Kittel an. Jede Bewegung ließ den Schmerz in seinem Schädel aufjaulen. Langsam ging er zum Eingang, die Tür stand offen. Vor ihm lag der Hafen von Warfstede mit den Fischerbooten; dahinter gleißte der See wie ein Silberspiegel im Licht von hundert Kerzen. Geblendet hob er die Hand vors Gesicht. Es musste Mittag sein. Draußen lud einer der Knechte Torfballen vom Karren und schimpfte auf die Hühner, die im Gras nach Ungeziefer suchten und ihm ständig zwischen die Füße gerieten.

Jann schaute zur Lastadie und blinzelte mit dem gesunden Auge. Auf dem Deck der Kogge bewegten sich mehrere Gestalten. Der Mast stand noch nicht. Jann seufzte erleichtert. Er wollte auf keinen Fall verpassen, wie der Mast gesetzt wurde.

Die Halle befand sich im ersten Stock des Steinhauses; zum Eingang führte eine Leiter, die bei Gefahr heraufgezogen werden konnte. Vorsichtig kletterte Jann hinunter und trat auf den Weg. Er fühlte sich schwach und schwindelig, sein Gesicht pochte. Doch er hatte schon vor langer Zeit gelernt, Schmerzen zu ertragen. Die Schläge am Sonntag waren nicht die ersten gewesen, und nicht die schlimmsten.

Der schwitzende Knecht stopfte die Torfklumpen in zwei Eimer, die er mit einem Tragjoch schulterte. Als Jann seinen Weg kreuzte, schaute er rasch zur Seite und machte, dass er fortkam. So war es immer, wenn sein Vater ihn prügelte. Anschließend mieden ihn die Diener. Und nicht nur die: Auch Unicke, Here und Onkel Ippe gingen ihm aus dem Weg, mitunter tagelang.

»Haben sie Angst, dass sie auch eine Abreibung kriegen, wenn sie mit mir reden?«, hatte er einmal Abbe gefragt. Außer seiner Mutter war Abbe der Einzige, der zu ihm hielt, egal, was geschah.

»Sie schämen sich«, hatte sein Halbbruder geantwortet.

»Warum?«

»Weil sie daneben standen und nichts gesagt haben.«

Abbe Wilken war viel klüger als er. Jann hatte schon viel von ihm gelernt.

Er hielt nach ihm Ausschau, als er die Wurt hinabstieg, konnte ihn jedoch nirgends entdecken. Wahrscheinlich war er bei Onkel Ippe in der Kirche. Die beiden saßen oft zusammen und redeten über Bücher.

Dafür erblickte er seinen Vater. Wilke stand am Hafen und sprach mit zwei Hofleuten der Familie. Janns Herz begann heftig zu pochen, Schmerz blitzte in seinem Schädel wie Wetterleuchten. Dabei hatte er vermutlich nichts zu befürchten. Mit Wilkes Zorn war es wie mit dem Meer: Auf eine tosende Sturmflut folgte meist eine längere Flaute. Doch sicher konnte man nicht sein. Jann verbarg sich hinter dem Haus des Segelmachers. Es dauerte nicht lange, bis Wilke den Bauern die Hände schüttelte und zum Steinhaus schritt. Als er weg war, lief Jann am See entlang.

Die Zimmerleute gingen gerade von Bord, um Pause zu machen. Folkmar war der Letzte, der über die Planke balancierte. Jann überlegte, sich im Röhricht zu verstecken. Er kannte eine gute Stelle im Schilf, von der aus man die Kogge betrachten konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Seit ihrer Begegnung in der Werkhütte hatte er Angst vor Folkmar Peters. Er zögerte zu lange. Der Meister blieb auf der Planke stehen und starrte grimmig in seine Richtung. Jann wusste nicht, was er tun sollte. Es war ein Fehler gewesen, herzukommen, noch dümmer als die Idee, Folkmar zu fragen, ob er Zimmermann werden könne. Der Meister würde ihn wieder fortjagen. Niemand wollte ihn haben. Er war nur ein Bastard, der Schandfleck der Familie, zu nichts zu gebrauchen.

In diesem Moment winkte Folkmar. Jann stand ratlos auf dem Pfad.

»Komm schon her, Junge!«, rief der Meister mit jener unverkennbaren Stimme, die wie knarzende Takelage klang.

Wachsam marschierte er los. Es wäre wahrlich nicht das erste Mal, dass sich Dorfbewohner einen Spaß daraus machten, ihn zu demütigen. Lauerten ihm die Gesellen hinter der nächsten Hütte auf? Er machte sich bereit, die Beine in die Hand zu nehmen. Laufen konnte er. So schnell holte ihn nicht einmal ein Erwachsener ein.

Doch die Männer saßen einfach da, verspeisten ihr Brot und beachteten ihn nicht. Jann trat auf den Anleger. Folkmar machte dasselbe Gesicht wie der Knecht, bevor er eilends den Torf weggetragen hatte.

»Du siehst furchtbar aus«, brummte der Meister.

Jann zuckte mit den Schultern.

»Komm rauf.«

Mit klopfendem Herzen erklomm Jann die Planke und kletterte über die Reling. Er war schon manches Mal mit einem Boot ins Watt hinausgefahren, doch an Bord eines richtigen Schiffes war er noch nie gewesen. Alles roch neu, nach Harz, Teer und Sägespänen.

»Schau dich um.«

Folkmar verweilte an der Reling, während Jann ehrfürchtig über das Deck ging. Vor der mächtigen Winde im Achterschiff blieb er stehen und betrachtete die tonnenförmige Spindel, die in dicke Balken eingefasst war.

»Weißt du, was das ist?«

»Das Bratspill«, antwortete Jann.

»Wofür ist es gut?«

»Zum Auftoppen und Anbrassen des Segels. Und man kann damit Fracht in den Laderaum hinablassen.«

»Da, wo du jetzt stehst, kommt das Kastell hin«, sagte Folkmar. »Wenn es fertig ist, setzen wir eine zweite Seilwinde ein.«

»Das Gangspill«, erklärte Jann. »Damit kann man den Anker hieven.«

»Du weißt viel über Schiffe.«

Jann nickte eifrig. Nun zahlte es sich aus, dass er seit Wochen die Arbeiten auf der Lastadie beobachtete und den Zimmerleuten zuhörte.

»Am Nachmittag wollen wir den Mast einzapfen«, sagte der Meister.

Jann nahm seinen ganzen Mut zusammen. »Darf ich zusehen?«

»Du kannst uns helfen, wenn du willst. Es ist harte und gefährliche Arbeit. Ich kann ein weiteres Paar Hände gebrauchen.«

Jann wusste nicht, was er sagen sollte. Nahm Folkmar ihn auf den Arm?

»Willst du immer noch Schiffe bauen?«, fragte der Meister.

Jann nickte.

»Ich kann dich nicht zum Schiffszimmermann ausbilden. Das weißt du, oder? Die Zunft verbietet es. Aber du kannst mein Gehilfe sein. Ungelernt, für einen Pfennig am Tag. Willst du das?«

Jann konnte es nicht fassen. »Ja«, brachte er hervor.

»Sofern dein Vater es erlaubt«, sagte Folkmar.

»Er hat bestimmt nichts dagegen!« Die Wörter sprudelten nur so aus Janns Mund.

»Er ist froh, wenn er dich nicht sieht, was? Ich rede nachher mit ihm – wir kriegen das schon hin.« Der Meister blickte ihn streng an. »Du bekommst hier nichts geschenkt. Du wirst hart arbeiten müssen. Wenn ich nicht zufrieden mit dir bin, musst du gehen.«

»Ich will mich anstrengen«, versprach Jann.

»Komm.« Sie verließen das Schiff und gingen zu den Gesellen, die vor einem Schuppen schmausten. »Das ist Jann Wilken, mein neuer Gehilfe. Er fängt heute an.« Während Folkmar das sagte, lag seine Hand auf Janns Schulter.

Die Männer lächelten freundlich.

»Bist du nicht der Bastard von Wilke Osinga?«, meinte ein Geselle, der neu im Dorf war und sich noch nicht auskannte.

»Seine Herkunft ist nicht von Belang. Uns hat nur zu kümmern, ob er gut arbeitet«, sagte Folkmar entschieden. »Jetzt gebt dem Jungen einen Kanten Brot und einen Becher Bier.«

Sie aßen, sie tranken, und später setzten sie den Mast.

ENDE